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Glockengeläute werden vom Klang her nach Motiven gegossen, das sind festgelegte Klangfolgen. So gibt es z.B. das Motiv Te Deum oder das Motiv Ave Maria. Es entwickelten sich
bestimmte Läuteordnungen, wie das Wetterläuten in dem Film “ Der Glockenkrieg “, wobei früher so mancher Glöckner vom Blitz erschlagen wurde oder das Baiern, wo die Glocken im Marschmusiktakt mit den Klöppeln
angeschlagen werden und so eine zackige Melodie ertönt sowie natürlich unser heutiges Mittagsläuten: “Angelus” oder “Vater unser Läuten” genannt. Ebenso gab es aber auch früher Feuerglocken, meistens St. Florian
geweiht, die aber durch die heutigen Sirenen abgelöst wurden.
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So individuell wie jeder einzelne eine Glocke hört, so individuell ist auch die Glocke selbst. Sie ist ein Unikat in Erscheinungsbild und Klangcharakter. Auch wenn man von einer
Glocke die beste Kopie anfertigt, so klingt sie nicht so, wie ihre Zwillingsschwester. Eine in ihrer Ganzheit zerstörte Glocke, ist unwiederbringlich verloren. Das heißt, man kann eine Glocke ruhig in Stücke hauen
und wieder zusammenschweißen. Sie ist dann wieder die selbe. Fehlt aber ein Stück und ersetzt dieses durch eine Nachbildung, so wird die Glocke nie wieder so sein, wie sie mal war. Ursache ist die einmalig
verwendbare Tonform, welche zum Entfernen von der Glocke zerschlagen werden muß.
“ Soll die Glocke auferstehn, muß die Form in Stücke gehn “
Zitat aus Friedrich Schillers Glocke.
Weiter verantwortlich sind dann noch individuelle Umstände beim Gießen und abkühlen.
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